Rezension Bau und Instandhaltung von Trockenmauern in terrassierten Weinbergen

Bau und Instandhaltung von Trockenmauern in terrassierten Weinbergen

Herausgeber sind die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg (LVG) in Zusammenarbeit mit der Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO) und dem Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg (WBI).
Die Projektleitung hat Dipl. Ing. Michael Heck Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg (LVG).

Die Autoren haben ein Handbuch herausgegeben, welches für die praktische Handhabe zum Bau und Instandhalten von Trockenmauern, mit Natursteinen, in terrassierten Steillagen im Weinbau zeigt. Das Handbuch ist als Begleiter im Weinberg gedacht und ist entsprechend auch so aufgebaut, gebunden. Die Seiten des Handbuches sind mit einer Schutzfolie bezogen und können so auch Schmutz und Wasser trotzen.

Es soll auch ein Beitrag dazu sein, dass diese Trockenmauern in den Steillagen der Weinberge erhalten bleiben, um die Kulturlandschaft Steillagen im Weinbau zu erhalten. Unsere Großväter haben diese Terrassierten Weinberge nur mit Hilfe dieser Technik der Trockensteinmauern urbar gemacht und ermöglicht. Diese Steillagen sind ausgewiesene ökologische Biotope, ebenso die Steinriegel, die unter gesetzlichem Schutz stehen. Es finden dort verschiedene Arten von Pflanzen und Tiere Lebensräume wieder, wie Feuersalamander, Eidechsen, Blindschleiche, Schlingnatter, Schmetterlinge, Marienkäfer, Falken, Bussarde, Mauerpfeffer, Karthäusernelke, Schildampfer, Streifenfarne, Mauerraute u.v.m..
Dieses Handbuch ist ein Begleiter für Praktiker und soll Fachkenntnisse zum Bau von Trockenmauern vermitteln und bewahren, um damit eine weitere zukünftige Nutzung der Steillagen und Kulturlandschaft Weinberg zu sichern. Dieses Handbuch richtet sich an alle, die am Steillagen Weinbau, mit Trockenmauern von1,5 m Höhe, ansonsten sollte ein Statiker hinzu gezogen werden, interessiert sind. Arbeits- und Bauschutzmaßnahmen sind einzuhalten und zu berücksichtigen, auch für schlechtes Wetter müssen Vorkehrungen getroffen werden. Es bietet somit ein wertvoller Leitfaden zur Vorgehensweise auch als Bauanleitung für Trockenmauern in Steillagen. Es wurde auch darauf geachtet, dass alte, traditionelle Handwerkstechniken aufgezeigt werden, wie sie in Baden-Württemberg nach wie vor vieler Orts, im Neckartal wie Mundelsheim anzutreffen sind. In Sachsen wird ebenso diese Technik angewendet durch August den Starken 1710 (z.B.:Radebeul, Meisen, Unter-, Ober-Lößnitz), dort wurden damals eigens aus Württemberg diese Anbaumethode von Württemberger eingeführt, um Weinberge in Sachsen angelegt. Es zeigt in achtzehn Kapiteln detailliert, anhand einer Anleitung und mit Bildern verständlich gemacht, wie der Bau und die Instandhaltung von Trockenmauern sinnvoll anzugehen ist. Wie richte ich eine Baustelle, Lagerfläche und Transportmöglichkeiten vor Ort ein. Welche Werkzeuge werden zur Arbeit einer Trockenmauer benötigt. Was für Steine habe ich zur Verfügung, muss ich diese eventuell ergänzen. Beim Abtragen der Mauersteine ist ein sortieren der Steine nach Kronsteine, Ecksteine, Mauersteine, Keilsteine, Fundamentsteine, beschädigte Steine, kleine Steine und Hintergemäuersteine wichtig und Arbeitszeit sparend. Ein ständiges Suchen nach den richtig passenden Stein ist dadurch dann überflüssig. Wenn die Trockenmauer wieder eingerichtet wird die Tiefe des Fundamentes entsprechend des Untergrundes und Mauerhöhe ausgegraben. Die Fundamentsteine tragen wesentlich zum Erfolg und Langlebigkeit der Trockenmauer bei. Die Fundamentsteine müssen in den gewachsenen Boden leicht nach hinten geneigt oder waagrecht getreppt eingelegt werden. Das Ausbilden von Ecken ist besonders wichtig für die statische Funktion, ableiten des Drucks der Hintergemäuer, deshalb sollten hierfür große, schwere Eck-Steine, mit zwei Seiten als Gesicht, verwendet werden. Sind Steine nachzuarbeiten, so kann dieses mit entsprechenden Werkzeug getan werden. Beim legen der Steine ist darauf zu achten, dass keine Kreuzfugen gemacht werden. Die Steine müssen ausreichend überbinden, da sie sonst vom Gewicht der anderen Steinen abgeschert werden und somit brechen. Auf den Schichtenverlauf ist zu achten. Damit die Trockenmauer auch recht lange hält und dem Druck von Erde und Wasser trotzen kann ist besonders auf die Bindersteine (10% – 30%), verbindet Mauersteine und Hintergemäuer miteinander, zu achten. Wichtigster Bestandteil einer Trockenmauer ist das Hintergemäuer, denn diese hält die Trockenmauer in ihrer Form und Substanz. Die Frontseite der Mauer ist für die Ansicht. Es ist eine Verkeilung von Binder zu Binder zwingend nötig, um eine standfeste Trockenmauer zu erhalten. Es sieht aus ist wie ein liegendes „Keller“-Gewölbe, damit der Druck auf die Bindersteine abgeleitet werden kann. Es muss jede Mauersteinlage ein Hintergemäuer haben. Zum Abschluss einer Trockenmauer gehören die Mauerkronensteine, diese passen sich dem Gelände an und geben der Mauer Stabilität. Die Mauerkronensteine werden zum Schluss mit Erde bedeckt, damit das Oberflächenwasser leichter abläuft und nicht hinter der Trockenmauer einsickert. Die Trockenmauer und Hintergemäuer wird Schicht für Schicht mit Erde hinterfüllt. Das Pflegen von Trockenmauern ist einfach, Gehölzaufwuchs entfernen, beschädigte Steine ersetzen, anfüllen von Erde an den Mauerfuß und Mauerkronensteine korrigieren.
Des weiteren ist eine Kalkulation der Kosten für den Bau und Instandhaltung von Trockenmauern enthalten. Als Schluss sind sinnvolle Adressen, Literatur und Links aufgeführt, um sich weiter in die Thematik zu vertiefen. Im Anhang dann Danksagung, Glossar, Bildnachweis und Impressum.

Das Anliegen der Herausgeber dieses Handbuches Bau und Instandhaltung von Trockenmauern mit Natursteinen ist sehr gut eingelöst und bearbeitet worden. Was für mich noch wichtig ist, ist die Neigung der Hanglage zur Mauerkronensteine, denn die ist wichtig für die Sonneneinwirkung und Wärmespeicherung des Bodens und somit für den Wasserhaushalt der Reben. Aufbau und Ableitung der Arbeitsweise ist für den Praktiker sehr gut aufgeführt. Auch jemand der noch nie eine Trockenmauer erstellt hat kann mit diesem Handbuch die Vorgehensweise gut nachvollziehen und über die angegebenen Adressen Hilfe erfragen. Theorie und Praxis ist eine Symbiose. Dieses Handbuch ist ein sinnvoller Begleiter für die Personen, die sich an Trockenmauern versuchen wollen und für Fachleute, die altes traditionelles Handwerk bewahren und einsetzen. Es ist zu beachten, dass die Trockenmauern meist im Winter instandgesetzt oder gebaut werden, da zu diesem Zeitpunkt der Winzer die meiste Zeit für solche Arbeiten hat und die Fläche gerodet wird, so dass der Boden nass oder auch gefroren sein kann. Trockenmauern sind eben mehr als nur Steinmauern, sie sind Kulturlandschaften Biotope und einzigartige Refugien in unserer Weinkulturlandschaft.

Bestellung des Handbuches:
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau
Diebsweg 2
69123 Heidelberg

oder
poststelle@lvg-heidelberg.de

Die Schutzgebühr beträgt 19,90 EURO inkl. Porto und Verpackung

Kursanmeldungen für Trockenmauern, diese hat schriftlich zu erfolgen, unteres Anmeldeformular ist zu verwenden.

Kursgebühr 180.- EURO

Kurse: Sanierung von #Weinbergsmauern #Trockenmauern

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Thomas Fink, Chefredakteur Weinmarktplatz, Mundelsheim, München

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