Start der Weinlese 2014 in Franken „Würzburger Stein“

Landwirtschaftsminister Helmut Brunner beim offiziellen Start der Weinlese 2014, in der historischen Lage „Würzburger Stein“ mit der Fränkischen Weinkönigin Christin Ungemach und Weinbaupräsident Artur Steinmann.

Start der Weinlese 2014 in Franken "Würzburger Stein"

Start der Weinlese 2014 in Franken „Würzburger Stein“

Die Liebhaber des Frankenweins können sich heuer auf einen fruchtigen und harmonischen Jahrgang mit lebendigen, hochkarätigen Weinen freuen.

Alle bisherigen Anzeichen deuten auf einen Jahrgang 2014, der wieder Spitzenweine hervorbringen wird.

Vor allem die Monate Juni und Juli mit ihren sehr warmen Temperaturen haben laut Brunner entscheidend zur Reife der Trauben beigetragen und ihre Qualität maßgeblich geprägt. So lagen bereits in der ersten Septemberwoche die für die Qualität verantwortlichen Oechsle-Grade so hoch wie zuletzt 2012, als ein ausgesprochen guter Jahrgang heranwuchs. „Wenn das Wetter mitspielt und uns noch ein paar sonnige Wochen gönnt, können wir bei Silvaner und Riesling, aber auch bei den Rotweinen wieder allerhöchste Qualitäten erwarten“, die Winzer am Stein – sind die Berbauern der Alpen sagte der Minister. Der Ertrag wird Brunner zufolge im langjährigen Mittel liegen: Erste Schätzungen gehen von durchschnittlich 85 Hektolitern pro Hektar aus, was einer Gesamtmenge von rund 510 000 Hektolitern entspricht.

In Franken wird auf rund 6 000 Hektar Wein angebaut. Es gibt 4 100 Winzerbetriebe mit einer Durchschnittsgröße von 1,1 Hektar. Nur ein Fünftel der Winzer bauen den Wein aus den erzeugten Trauben selbst aus, die restlichen Betriebe sind reine Traubenerzeuger, die ihr Lesegut an die Fränkischen Winzergenossenschaften liefern. Ab dem kommenden Jahr können die Winzer vor allem in den landschaftsprägenden, aber arbeitsaufwändigen Steillagen mit zusätzlicher finanzieller Unterstützung rechnen. So sollen laut Brunner im neuen Kulturlandschaftsprogramm der Erhalt der Steil- und Terrassenlagen, aber auch der Wiederaufbau von Steinmauern und die Beschaffung von Spezialmaschinen besonders gefördert werden.

Handlese 2014 in Franken "Würzburger Stein" LWM-Brunner und FWK-Ungemach

Handlese 2014 in Franken „Würzburger Stein“ LWM-Brunner und FWK-Ungemach

Um die Steillagen mit ihrer unvergleichlichen Schönheit zu erhalten, brauchen die fränkischen Winzer unsere Unterstützung.
Daher will ich als Landwirtschaftsminister die Förderung für den

Steillagenweinbau ab 2015 weiter verbessern:

• Den Erhalt des Weinbaus in Steil- und Terrassen-
lagen fördere ich im neuen Bayerischen Kulturland-
schaftsprogramm (KULAP) mit bis zu 3.500 €/ha, bei
einer biologischen Bewirtschaftung sogar mit bis
zu 4.475 0ha, und
• den Wiederaufbau von Steinmauern in Weinbausteil-
lagen mit 100 €/m 2 (sanierte Mauer).
• Neu ist die Förderung von Spezialmaschinen zur
Bewirtschaftung von Steillagen mit einem max. Zu-
schuss von 25.000 € pro Investition (Einzelbetriebliche fn-
vestitionsförderprogramm; 25% Fördersatz).

Frankens Weinbaupräsident Artur Steinmann

Der Fränkische Weinbaupräsident Artur Steinmann sagt: Der trockene und warme Winter sorgte für einen frühen Austrieb der Reben bereits Anfang / Mitte April. Durch die kühle und feuchte Witterung im Mai verlangsamte sich der Entwicklungs-prozess der Reben in den Weinbergen. Ab Anfang Juni verlief die Blüte zügig innerhalb weniger Tage, durch die heißen Temperaturen (bis zu 36° C) kam es jedoch zu Verrieselungen.

Einem sehr trockenen Juni folgte ein Juli mit lokal sehr ergiebigen Niederschlägen. Mit 22 Regentagen wurde der August seinem Ruf als Sommermonat nicht gerecht.

Handlese am "Würzburger Stein" LWM-Brunner und FWK-Ungemach

Ergebnis der Handlese am „Würzburger Stein“ LWM-Brunner und FWK-Ungemach

„Kein Jahr ist wie das andere, die fränkischen Winzerinnen und Winzer können damit aber sehr gut umgehen“, fasst Artur Steinmann, Präsident des Fränkischen Weinbauverbands e.V., seine Eindrücke über 2014 bis jetzt zusammen. „Das Jahr 2014 verfügt über das Potential sowohl ein quantitativ als auch ein qualitativ sehr guter Jahrgang zu werden.“

LWG

Vegetationsverlauf Franken 2014

Deutlich zu mild, örtlich zu trocken und im Mittel recht sonnenscheinnormal präsentierte sich der Januar 2014. Sehr mild und niederschlagsarm fiel der Februar aus. Einigermaßen winterlich präsentierten sich nur die ersten Februartage. Die Sonne blieb Mangelware. Der Winter belegte mit einer Durchschnittstemperatur von 2 Grad zusammen mit 1974/75 den 3. Platz der mildesten Winter seit 1881.

Wärmer war es nur noch 1916 (2,2 Grad) sowie 2007 (3,1 Grad). Im Bayerndurchschnitt wurden gerade einmal 90mm Niederschlag gemessen (langjähriges Mittel etwa 210mm). Es war der trockenste Winter seit 1972
(Quelle: Deutscher Wetterdienst, Niederlassung Weihenstephan, Monatsbericht 02/2014, S. 4).

Nach dem trockenen Februar brachte auch der März in vielen Regionen Bayerns nur wenig Regen. Dazu gab es sehr viel Sonnenschein und tagsüber häufig frühlingshafte Temperaturen. Ab dem 10. März wurden 12 bis 18 Grad, am Untermain örtlich 20 Grad gemessen. Der März fiel rund 2 bis 3
Grad wärmer als im Mittel der letzten 30 Jahre aus. Dazu gab es im bayerischen Landesmittel 200 Sonnenscheinstunden. Es war der sonnigste März seit 1953, der damals über 225 Sonnenstunden brachte.

Die Folge überdurchschnittlicher warmer Monate setzte sich auch im April fort. Dabei gingen die niederschlagsarmen Bedingungen aus dem Vormonat weiter. Der Mai fiel als erster Monat in diesem Jahr kälter aus als im Mittel der letzten 30 Jahre. Gleichzeitig geizte der Wachstumsmonat
mit Sonnenschein. Am 3. lagen die Höchstwerte zum Teil nur um und unter 10 Grad. Örtlich gab es leichten Frost. Mit oft sonnigem, heißem Wetter und einigen kräftigen Gewitterschauern, würden viele den Juni 2014 als „waschechten“ Sommermonat bezeichnen „Normal“ ist dieses Wetter für einen Juni jedoch nicht: Verglichen mit dem langjährigen Mittel war er dieses Jahr zu warm, deutlich zu trocken und sonnig.

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